Die Freiwillige Feuerwehr in Tiefensee wurde 1933 gegründet. Zuvor gab es die sogenannte Bürgerwehr, eine zivile Feuerwehrbereitschaft, zu einer Hälfte von der Gemeinde und zur anderen Hälfte vom Rittergut gestellt. Um für den Ernstfall bereit zu sein, wurden damals alle wehrfähigen Männer durch die Gemeinde verpflichtet, sich im Feuerwehrdienst ausbilden zu lassen. Das traf auch noch nach 1933 für die zu diesem Zweck vom HJ- Dienst freigestellte Jugend zu. Für Einsätze in Nachbardörfern musste das Rittergut die Mannschaften fahren. Die Hand- Hochdruckspritze wurde von zwei Pferden gezogen. Dabei gab es eine festgelegte Reihenfolge, welcher Bauer zum nächsten Brand seine mitzubringen hatte. Der Einsatzplan hing immer am Tor des Feuerwehrgerätehauses (Spritzenhaus). Erster uniformierter Feuerwehrhauptmann war von 1933 - 1945 Robert Döhler. Ab 1943 benutzten die Kameraden eine Motorspritze. Frauen wirkten erst ab 1945 in der Freiwilligen Feuerwehr mit, vor allem im vorbeugenden Brandschutz. In dieser Angelegenheit suchten die Kameradinnen alle Dorfbewohner auf und kontrollierten die Feuerstellen.
Gebäude der FFW in Tiefensee
2016/17 Seit dem Frühjahr 2016 wird das bestehende Gerätehaus saniert. Für ca. 600.000 € wird ein Stellplatz angebaut sowie Umkleideräume und Sanitäranlagen den Vorderungen entsprechend installiert. Am 26.08.2017 wird das Gerätehaus feierlich seinen Nutzern übergeben.
1974/75 In dieser Zeit erbaute man das dritte und jetzt noch genutzte Feuerwehrgerätehaus. Dazu kam 1992 ein Anbau mit Sanitärtrakt.
1935 Da das alte Haus nicht mehr ausreichte, entstand am Dorfausgang Richtung Bitterfeld (heute Löbnitzer Straße 12, neben Märtge) ein neues. Dieses zweite Feuerwehrgerätehaus ließ Herr Oswald Zeidler erbauen, weil er dafür das alte Gebäude neben seinem Grundstück übereignet bekam. Das Spritzenhaus erhielt auch noch einen kleinen Anbau. Dieser Raum war zur Übernachtung für Handwerksburschen auf der Wanderschaft, für Tippelbrüder (Menschen, die auf der Straße lebten) und zum Wegsperren Straffälliger gedacht. Später diente er dem Jungvolk (Hitlerjugend).
1800 Das erste Feuerwehrgerätehaus, damals Spritzenhaus genannt, befand sich am Grundstück Zeidler (jetzt Göricke, Löbnitzer Straße 28). Hier waren Handfeuerlöschgeräte wie Ledereimer, Einreißhaken, Klatschen zum Ausschlagen des Feuers, Leitern usw. untergebracht. Ab 1926 stand hier auch die "Pferdespritze" (Handhochdruckspritze). Zwei lange Feuerwehrleitern hingen am Schulgebäude.